«Es geht mir darum, den menschlichen Körper
auf eine ästhetische und künstlerische Weise
mit der Kamera einzufangen.»

Eric von Schulthess

Kunstvolle Aktfotgrafie

Aktkunst hat eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Bis heute ist die Faszination für den nackten menschlichen Körper in Male-rei, Skulptur und Fotografie ungebrochen. Als erfahrener Fotograf hebt Eric von Schulthess die ästhetische Aktfotografie auf ein neues Ni-veau. Sowohl im Studio als auch in der freien Natur entstehen kunst-volle Werke.

In der Kunstgeschichte ist der Akt eines der ältesten und vielfältigsten Genres. Bereits im alten Ägypten, in Griechenland und in Indien wurden nackte Körper als Symbol für Schönheit, Stärke oder Göttlichkeit dargestellt. Vor allem in der griechischen Antike erlangte die Darstellung von Nacktheit eine hohe Bedeutung und wurde zu einem wesentlichen Bestandteil der Bildhauerei.

Im Mittelalter trat der Mensch als Individuum in den Hintergrund – religiöse Themen dominierten die Kunst. Dies änderte sich mit Beginn der Renaissance: Der Akt feierte ein Comeback. Das Studium des hüllenlosen menschlichen Körpers wurde zu einem Schwerpunkt der Ausbildung an den Kunstakademien. Künstler wie Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer sind hier herausragende Namen.

Grosse Veränderungen für den Akt in der Kunst brachte auch die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert. Diese neue Technik ermöglichte es, realistische Abbildungen in viel kürzerer Zeit anzufertigen. Die ersten Daguerreotypien, die erotische und Aktdarstellungen zeigten, entstanden um 1845 in Paris. Diese frühen Akte dienten häufig Künstlern als Vorlage für Malereien, da es deutlich preiswerter war, nach Fotos zu arbeiten als nach Berufsmodellen. Fotografen wie Eugène Durieu und Bruno Braquehais gehörten zu den Pionieren der Aktfotografie und setzten Standards für dieses Genre.

In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Aktfotografie weiter und fand ihren Platz zwischen Kunst und Erotik. Besonders in den 1920er Jahren erlangte sie in reformistischen Bewegungen wie der Freikörperkultur neue Ausdrucksformen. Fotografen wie Gerhard Riebicke fingen die Freiheit und Natürlichkeit des nackten Körpers in einer neuen Art und Weise ein, die sich von der traditionellen Aktdarstellung unterschied.

Mit der Entwicklung der Fototechnik und des künstlerischen Anspruchs wurden Aktaufnahmen immer populärer und gehörten wie selbstverständlich zum Portfolio namhafter Fotografen wie zum BeispielHelmut Newton. Bis heute zählt das Akt Foto zum Standard vieler Künstler.

Aktfotografie erfordert ein tiefes Verständnis für Licht, Formen und Komposition sowie eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Fotograf und Modell. Es geht darum, die Schönheit und Ästhetik des menschlichen Körpers in einem künstlerischen Kontext zu erfassen. Auch wenn die Aktfotografie oft in der Nähe zur erotischen Fotografie verortet wird, unterscheidet sie sich durch ihren klaren künstlerischen Fokus und die Achtung vor der abgebildeten Person.

Der Begriff «Akt» leitet sich vom lateinischen agere = sich bewegen ab und bezeichnete ursprünglich die Bewegungsstudie eines nackten oder nur teilweise bekleideten Menschen (Halbakt). Heute wird «Akt» für jede bildliche Darstellung eines unbekleideten Körpers verwendet.

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